Sinoblog zeigt meinen ganz persönlichen Blick auf Chinas Kampfkunstkultur – in Form von ausgewählten Übersetzungen zu möglichst vielen Aspekten der chinesischen Bewegungs- und Kampfkünste. Mein Ziel ist es einen Eindruck davon zu vermitteln, was das traditionelle Wushu so besonders macht. Dies geht über das Spektrum von Technik und Taktik hinaus und umfasst die spezielle Unterrichtsmethodik ebenso wie persönliche Erfahrungen und geschichtliche Hintergründe. Auch ist die Evolution von Chinas Kampfkunsttradition gleichzeitig ein Brennspiegel für die Transformation des Riesenreichs selbst. Insbesondere in Zeiten stürmischen Wandels, beispielsweise in der Phase des Übergangs von der autochthonen Ming-Dynastie (1368-1644) zur Fremdherrschaft der Mandschuren in der Qing-Zeit (1644-1911), in den Jahren vor dem Zusammenbruch der Qing-Dynastie, oder der turbulenten Republik-Zeit (1912-1949), gibt es spannende Entwicklungen, neue Einflüsse und kreative Ideen zu entdecken. Die chinesischen Kampfkünste mit ihren spezifischen Tradierungsmethoden – eingebettet in austarierte soziokulturelle Strukturen – entwickelten eine ganz eigene Didaktik und Trainingssystematik. Die Einflüsse des chinesischen Welt- und Menschenbilds, wie sie sich zum Beispiel auch in der traditionellen chinesischen Medizin ausdrücken, spiegeln sich hier wider und werden in den Kampfkünsten doch gleichzeitig zu etwas ganz Eigenständigem umgewandelt. Die Übersetzungen und Texte verstehe ich damit als einen Fingerzeig auf den Reichtum dieses Wissensschatzes.

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